Zeit aufzuwachen
„Der Weg ist breit und gerade,
doch die Menschen lieben Seitenwege
und verlieren das Ziel aus den Augen.“ - Liedfett – Der Weg ist breit
Gestern habe ich ordentlich ausgeschlafen. Selbst nach dem ich wach wurde, bin ich noch eine Weile liegen geblieben, bevor ich mich dazu durchgerungen habe aufzustehen. Dann gab es eine Kleinigkeit zu Essen. Natürlich in sitzender Position. Ich möchte mich ja nicht zu viel bewegen. Der Weg zwischen Zimmer und Küche beinhaltet ja schon eine Treppe und die muss ich ja auch wieder rauf. In der Küche habe ich meinen hohen Kalorienverbrauch durch den Abstieg wieder ausgeglichen und zusätzliche Energie für den Wiederaufstieg zu mir genommen.
Ab in die zweite Etage um unverhältnismäßig viel Zeit am Computer zu verbringen. Mein Fenster zur Welt und zurück ins Berufsleben. Pausenzeiten und generell die Arbeitszeit teile ich mir selbst ein. Geht es heute noch mal raus. Ach, es ist doch schon wieder dunkel, lassen wir das. Ist schon mal jemand an zu wenig Bewegung gestorben? Ich schau mal eine Folge Dr. House, vielleicht therapiert er ja einen solchen Fall.
„Schäme dich nicht zu schweigen, wenn du nichts zu sagen hast.“ - Russisches Sprichwort
Wer bis hier hin gelesen hat und sich dachte: Mensch, das ist ja spannend, erzähl mir mehr.
Nun, einen solchen Tagesablauf kann ich einfach Copy and Pasten für eine ganze Reihe von Tagen in den letzten 2 Monaten.
Und wer einen solchen Tagesrhythmus wirklich aufregend findet, sollte sich wirklich über seinen Lebensstil Gedanken machen. Viel Zeit bringt einen nichts, wenn man sie nicht auch nutzen kann.
Raus aus der Lethargie
Bei mir herrschte das Prinzip des „Genie in a bottle“. Dabei halte ich mich weder für eine Person mit überragender schöpferischer Geisteskraft (Props gehen raus an Wikipedia) noch für einen Homunkulus, welcher irgendwem Wünsche erfüllt, wenn er an meiner Lampe rubbelt.
Für kreative, produktive Arbeit brauche ich körperlichen und geistigen Freiraum. Diesen hatte ich nach meiner Rückkehr nach Deutschland nur eingeschränkt. Das hat auf Körper und Geist geschlagen und es mir unmöglich gemacht mich zu entfalten. Außer körperlich vielleicht. Beeindruckend wie viel man in so kurzer Zeit zunehmen kann.
Ich will jedoch nicht undankbar erscheinen, dank dieser Einschränkung hatte ich ein Dach über dem Kopf.
Fazit ist jedoch: Ich und meine alte Heimat werden keine Freunde mehr.
Zu Besuch, ja gerne, ab und zu. Aber hier Leben, nein Danke. (Und wieder heimlich einen Song eingeschleust. Danke Tocotronic.)
Des öfteren packt mich der Drang, mich auf den Fahrradsattel zu schwingen und einfach los zu fahren. Diesen gelegentlichen Antrieb, habe ich dazu genutzt um meine alte Heimat neu zu erkunden. Das Gefühl von viel und wenig Strecke hat sich dabei ziemlich verschoben. Früher dachte ich, ins Nachbardorf zu fahren wäre schon eine ordentliche Leistung. Heute bin ich nach einer solchen Strecke noch nicht einmal warm.
Um diesen Bewegungs- und Freiheitsdrang zu befriedigen, habe ich das Umland von Luckenwalde großräumig erkundet und durfte zu meinem Überraschen feststellen: Brandenburg ist mehr als Kiefern hektarweise in Reih und Glied. Wenn man in den richtigen Ecken ist, findet man auch mal abwechslungsreiche Fauna.
Zudem kommen auch Urban Explorer auf ihre kosten. Bieten alte Übungsplätze und Kasernen der ehemaligen russischen Armee noch genug verfallene Exemplare von Bunkern und Gebäuden. Aber nicht vergessen: Betreten verboten.
Eine Änderung, im Gegensatz zu meinen Fahrten rund um und in Leipzig, habe ich auch beibehalten. Ich bin wieder ohne Kopfhörer unterwegs. Auf meiner Radtour habe wiederentdeckt, wie schön es ist Umgebungsgeräusche wahrzunehmen. Ausnehmen tue ich dabei Routinefahrten und nervigen Stadtverkehr. Da präferiere ich auch weiterhin sich mit Musik oder einem guten Podcast abzuschotten. Aber bei Fahrten durchs unbekannte oder durch die Natur, gibt es kaum etwas beruhigenderes als einfach zuzuhören, was um einen herum passiert. Außerdem kommen mir dabei immer unzählige Ideen. Ein freier Kopf arbeitet besser.
Besonders bei meinen Streifzügen in der Dunkelheit, durch die Wälder, ist es unglaublich spannend zu hören und Geräuschen nachzugehen. Brandenburg ist Wild. Dies verraten mir immer wieder unzählige Spuren im Sand. Regelmäßig bekomme ich Rehe, Füchse und Hasen zu Gesicht. Selbst kleine Biber habe ich bei ihrem Abendsnack ungewollt gestört. Was ich immer und überall im Wald sehe, sind Wildschweinspuren. Doch nie habe ich auch nur eins gehört, geschweige denn gesehen, bei meinen Rundtouren.
Mein großes Ziel, auch mal einen wildlebenden Wolf beobachten zu können, muss ich wahrscheinlich an den Nagel hängen. Bei wilden Canidae scheine ich keinen Erfolg zu haben. Sie sind zu clever für mich. Noch.
Wozu dient denn nun eigentlich dieser Blogeintrag?
Der Alltag eines Arbeitslosen ist nun mal nicht sonderlich spannend und ich möchte nicht dem fleißigen Bürger ständig unter die Nase reiben, wie gut ich es doch habe, jeden Tag so lange schlafen zu können wie ich will.
Meine Webseite soll nicht dazu dienen, jedem Einblick in mein Privatleben zu geben. Mein langfristiges Ziel ist es einen Mehrwert zu schaffen und Content zu liefern bei welchem ich meine Kreativität ausleben kann. Aufgrund meiner Begeisterungsfähigkeit habe ich ein breitgefächertes Interessengebiet und muss mich erst noch auf einen Schwerpunkt festlegen. Bis es soweit ist, baller ich euch alles um die Ohren, was mir gerade in den Sinn kommt und worauf ich gerade Lust habe. Wer sich also gerne überraschen lässt, ist hier richtig. Wer immer genau wissen will, was er bekommt, sollte zu einem spätere Zeitpunkt noch mal vorbei schauen, vielleicht habe ich mich bis dahin ja endlich mal festgelegt.
Außerdem möchte ich mit diesem Blogeintrag anteasern, dass es bald wieder aufregend wird. Es hat sich etwas ergeben und wenn es soweit ist, werde ich hoffentlich auch bald wieder spannendes Erleben und daraus den ein oder anderen Beitrag formen oder sogar einen Podcast aufnehmen können. Für mich heißt es dann endlich wieder richtig aktiv werden und aus diesem lethargischen Winterschlaf erwachen. Die Rolle des passiv, zynischen Schnorrers gefällt mir absolut nicht.
Oder war es die deutsche Bürokratie?
Immer wieder interessant zu sehen, wie dieses Land an seiner eigenen Bürokratie scheitert. Damals, bei meinem dritten Versuch ein studierter Schlaumeier zu werden, waren die Angestellten vom Amt bei meinem Antrag auf BAföG mal wieder Maßlos überfordert. Abteilungsübergreifend wussten die einen nicht, was die anderen tun. Ich musste unzählige male nachfragen und nachreichen bis mir nach über 4 Monaten endlich ein Ablehnungsbescheid vorlag. Warte, „endlich“? Das klingt als hätte ich das gewollt. Danke für Nichts.
Dieses Szenario scheint sich nun zu wiederholen. Die einen wissen nichts von der Arbeit des anderen und ich bin es, der während dieses Spielchens der Zuständigkeiten jeden Cent umdrehen darf. Deutsche Bürokratie, echt geil. Führt doch bitte noch mehr unnütze Zwischenschritte und Papierkram ein. Um so weniger Menschen durchblicken, desto mehr Möglichkeiten gibt es, Bürger zu verarschen.
Ich will mich jedoch nicht aufregen. Erachte ich Bürokratie doch in Angesicht der Vielzahl an Problemen welche diesen Planeten heimsuchen, für zu unwichtig.
Aber ich ziehe den Hut vor jedem, der einen Faible für solche Angelegenheit hat und auch gerne mal Vater Staat den Spiegel vor hält.
Da habe ich ja mal wieder eine perfekte Gelegenheit geschaffen um ein Song Zitat einzuwerfen.
„Und wenn du diesen Staat siehst, der sich mein Vater nennt, richte ihm aus,
dass er mich seit Jahren belügt und beraubt und,
dass wir nicht verwandt sind und es auch niemals warn und dann,
sag ihm von meiner Mutter, dass sie sich auch an nichts erinnern kann.“ - Alarmsignal – Vater Staat
Dieser Beitrag soll jetzt jedoch nicht in Deutschland Bashing ausarten. Ich bin keiner dieser Bürger, die dafür gesorgt haben, dass wenn ich „nicht meine...“ bei Google eingebe, an siebter Stelle „Kanzlerin“ erscheint. Wer jetzt nicht lachen muss, teilt eindeutig nicht meinen Humor, darf es jedoch gerne überprüfen.
Man, was wollte ich jetzt eigentlich? Die Info ist raus, es wird bald wieder mehr passieren und es wird spannender. Die ein oder anderen wissen es schon. Hier dazu äußern werde ich mich, wenn es dann so weit ist. Dann habt ihr einen Grund, ab und an vorbeizuschauen.
Berlin, Berlin, Ich fahre nach Berlin
Seit ich wieder hier bin, habe ich doch schon die ein oder andere Fahrt mit meinem Fahrrad hinter mich gebracht. Ein paar Kilometer kamen da auch schon zusammen. Nicht so viele wie bei meiner Radreise, aber das war ja auch nicht das Ziel.
Eine Tour hatte ich dabei stets auf dem Schirm und wollte ich unbedingt noch machen, bevor es mich wieder aus der alten Heimat vertreibt. Diese Woche hat nun endlich alles gepasst und ich habe mich auf die Reise von Luckenwalde nach Berlin begeben.
Für diejenigen, die es interessiert, habe ich die Hinfahrt mal in einer Bilderstrecke dokumentiert. Wenn ich keinen vergessen habe, sollten alle Orte enthalten sein, welche ich auf meinem Weg in die Hauptstadt passiert habe.
Der Schlenker zum Flughafen Schönefeld war dabei nicht in meiner ursprünglichen Route eingeplant. Doch schien es mir irgendwie witzig, da dieser Aerodrom bald schon eine Zentrale Rolle spielen wird. Dazu jedoch ein andermal mehr.
Als ich dann weiter Richtung Berlin gefahren bin und bemerkte worauf ich zusteuerte, war mir klar, wo es hingehen soll. Das Wahrzeichen Berlins. Der Core Tex Laden in Kreuzberg. Als Pokal habe ich mir ein Bierchen aus Eigenproduktion mitgenommen.
Anschließend gestärkt habe ich mich dann gleich nebenan bei Goldies. Hier gibt es einfach die besten Pommeskreationen. Empfehlung ist damit ausgesprochen.
Mein Weg führte noch ein wenig weiter durch die Stadt. Eigentlich wollte ich noch zum Fernsehturm. Einfach zum Posen. Aber F*ck, was solls. Ich war beim Core Tex, besser wird’s doch sowieso nicht und der Stadtverkehr nervt eigentlich nur.
Ursprünglich hatte ich geplant mit dem Zug zurück zu fahren. Aber mich hat der Ehrgeiz gepackt. Also habe ich kurzerhand beschlossen auch den Rückweg mit dem Fahrrad zu meistern.
Hier war ich dann auch nicht mehr ganz so genau bei der Dokumentation. Die Bilder wurden wegen eintretender Dunkelheit nicht wirklich besser und außerdem war irgendwann der Punkt erreicht, an dem ich nur noch ankommen wollte.
Am Ende habe ich es dann tatsächlich geschafft. Der Kilometerzähler zeigt über 130 Kilometer an und ich bin erschöpft. Erschöpft und verdammt, der Arsch tut weh. Aber ich habe es geschafft und das ist ein gutes Gefühl. Das reicht mir als Belohnung.
Es war nicht die schönste Strecke, aber mit Abstand die weiteste an einem Tag, der letzten Monate. Vielleicht sogar jemals. Ich weiß nicht genau, wie viele Kilometer ich damals gefahren bin, von Leipzig nach Luckenwalde, dies dürfte jedoch ähnlich aussehen.
Na ja, damit habe ich dann glaube ich auch alles erzählt. Dieser Blog Eintrag sollte auch lediglich dazu dienen anzuteasern und zu zeigen, dass diese Webseite noch da ist und bald auch wieder mehr vorzuweisen hat. Seid gespannt!
Wer bis hier hin tatsächlich alles gelesen hat. Ich bin beeindruckt. Danke dafür. Ich hoffe ich kann deine verschenkte Zeit bald mit besserem Inhalt wieder gut machen.
Bevor ich es vergesse:
Wir, also South Bird Design und ich sind stetig am verbessern und optimieren dieser Webseite. Sollten bei euch also mal Anzeigefehler auftreten oder sonstige Probleme im Zusammenhang mit dieser Webseite, würdet ihr mir unwahrscheinlich helfen, wenn ihr diese mir mitteilt. Die Optimierung für die verschiedensten Geräte ist eine Fingerspitzenarbeit und wir bemerken nicht immer alle Fehler. Es wäre jedoch Schade, wenn euer Komfort und Freude auf dieser Webseite zu stöbern darunter leidet. Eine WhatsApp Nachricht weniger schreiben und dafür mir helfen, diese Seite zu verbessern, das wäre doch großartig. Danke dafür schon mal.
Bis bald.