Prolog

Linke Gehirnhälfte: "Mensch, so ein eigener umgebauter Van, das wäre doch was."

 

Rechte Gehirnhäfte: "Andy, bleib realistisch, du hast weder das Geld dir einen Van zu kaufen, geschweige denn ihn umzubauen."

 

LGH: "Aber so ein Dachzelt. Das geht doch, oder?"

 

RGH: "Wo willst du das dann drauf machen? Auf dein kleines rotes Geschoss? Klar, es ist zuverlässig und wahrscheinlich wird es uns alle überleben. Aber auch nur so lange du nicht hunderte Kilo aufs Dach schnallst. Außerdem schau dir mal an, wie teuer ein gutes Dachzelt ist."

 

LGH: "Ist ja gut. Ich fahre ja schon weiter."

 

Ja, Unterwegs schießen mir immer die verrücktesten Gedanken durch den Kopf. Habe ich schon erwähnt das ich meinen Job gekündigt habe? Und meine Wohnung?

 

Wofür? Neuer Job? Neue Liebe? Neue Stadt? Quatsch. Ich doch nicht.

 

LGH: "Hey, Athen."

 

RGH: "Was ist damit?"

 

LGH: "Da war ich noch nie."

 

RGH: "Und?"

 

LGH: "Ist bestimmt cool da."

 

RGH: "Willst du da mit deinem Auto hinfahren oder was?"

 

LGH: "Ich mag Fahrrad fahren."

 

RGH: "Ach komm schon. Wirklich?"

 

LGH: "Ich geh mal zum Fahrradladen und erkundige mich mal, ob mein Fahrrad für eine solche Reise gemacht ist, dann sehen wir weiter."

 

Ja, so oder so ähnlich ist das Gespräch abgelaufen. Das Gespräch mit mir selbst. Ich glaube es war noch etwas ausführlicher und die ein oder andere Beleidigung ist auch gefallen. Aber letztlich konnte ich mich mir gegenüber durchsetzen. Das war die erste Hürde.

Die nächsten Wochen und Monate war es dann immer wieder Thema, Was braucht man? Wie kann ich mich vorbereiten. So viele Leute auf der Welt scheinen riesige Touren zu machen und es scheint nicht so unmöglich. Warum also sollte ich das nicht auch schaffen?

Ein bisschen Geld habe ich und noch viel mehr Zeit.

Bevor ich mich also wieder komplett in die Gesellschaft integriere, will ich doch erst einmal schauen, was die Welt noch so für mich bereit hält.

OK, ich gebe zu, es waren deutlich mehr Gedankengänge nötig um diesen Entschluss zu fassen. Aber nicht alle waren relevant.

Jetzt heißt es einfach nur Ziel setzten und alles dafür tun, es zu erreichen. Ich will, dass mein Fahrrad am Stadthafen von Athen steht.

Dazu brauche ich keine Wohnung. Keine Möbel und keinen Job.

Los geht’s.

Gucken wir doch mal was die Zukunft bringt und wie sie mich formt.